Vor zwei Wochen konnte ich von der Firma aus eine Wattwanderung „mitmachen“ (Mitmachen ist gut, es wurd geguckt, wann Ebbe ist und dann sind wir los, ohne Extraführer, den markierten Weg entlang). Um 13.00 Uhr ging es los. Die Tage zuvor hatten mich etwas skeptisch gemacht, weil es meist bewölkt, kalt, windig oder gar regnerisch war. Auch am Vormittag war es nicht viel besser, aber pünktlich zum Start (leicht verspätet, weil unser Taxifahrer dort auf uns wartete, wo er uns hinbringen sollte), kam dann auch die Sonne raus. Von Sahlenburg nach Neuwerk sind es 10 km. Bei gemütlichem Tempo kann die Strecke in 3 Stunden zurückgelegt werden. Wir waren eine Gruppe von ca 65 Leuten und die ersten waren bestimmt 20 Minuten (grob geschätzt) eher da als wir 😉
Ich kann nicht genau sagen, ob es daran lag, dass man sich unterhalten hat oder daran, dass es was besonderes ist, durchs Watt zu laufen, überholende Reiter, pferdgezogene Wattwagen oder vorbeifahrende Trecker zu beobachten, aber die Zeit verging ziemlich gut und ich habe mich nicht wirklich so gefühlt als wäre ich drei Stunden gelaufen. Zum Glück wurde ich vorher mit guten Tipps von Kollegen versorgt, die diese Tour schon ein paar Mal mitgemacht haben, so dass ich alte Schuhe gegen Schnitte von Muschelschalen an und einige Ersatzklamotten mit hatte. Ziemlich zu Anfang muss man durch einen Priel. Aufgrund zweier Cuxhavener, die mit waren kam es zur Debatte, ob man nun rechts oder links von der Pferdewagenspur durch den Priel waten sollte… Es bildeten sich also zwei Gruppen und ich landete (blöderweise) in der, die sich für rechts und damit die tiefere Variante entschieden hatte. Bei der Durchquerung stieg mir das Wasser bis zum Bauchnabel, weswegen ich umso glücklicher über die trockene(n) Ersatzhose(n) in meinem Rucksack war.
Auf Neuwerk (übrigens zum Bezirk Hamburg Mitte gehörend) hatten wir dann ein wenig Zeit bis zum Essen, die wir mit einem Bier am Fuße des Leuchturms und einer Besteigung desselbens verbrachten. Neuwerk an sich hat ca. 40 Einwohner, die von Tourismus und Landwirtschaft leben. Außerdem kann man von dort aus im Watt nach Bernstein suchen (das wusste ich leider da noch nicht) oder einfach die herrliche Ruhe dort genießen. Spannend finde ich noch die Nachbarinsel Scharhörn, eine Insel speziell für Vögel, die nur nach Absprache mit dem Vogelwart betreten werden darf (Er ist auch der einzige, der neben den Vögeln dort lebt). Gerüchten zur Folge merke man bei Betreten, dass die Insel den Vögeln gehört, weil sie nicht im Traum daran denken wegzufliegen sondern im Gegenteil ihr Revier auch verteidigen.
Als ungeübter Läufer schafft man während der Ebbe keinesfalls Hin- und Rückweg, aber zum Glück fährt zweimal am Tag die Fähre. Mit der ist man allerdings auch anderthalb Stunden unterwegs.
Zum Abschluss noch Bilder, die ich an diesem schönen Tag gemacht habe: