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Mitgefühl

Eine besondere Geste/Tat meines Mannes hat mich vor kurzem sehr gefreut. Nachdem wir einige „Stich dich doch einfach, das kann doch nicht so schwer sein“ – „Rede doch nicht über Dinge, die du noch nicht gemacht hast…“ – Wortwechsel hatten, hat er sich vor einiger Zeit tatsächlich selbst einen Katheter gesetzt. Mit Stechhilfe… und der Erkenntnis „Das hat schon was von sich selbst eine Pistole auf den Bauch zu setzen“, direkt gefolgt von „aber wirklich weh tut es ja nicht“ (ja, auch das stelle ich nach ewigem Hin und Her selbst immer wieder fest). Schmunzeln musste ich als dann einige Stunden später der erfreute Ausruf kam „Oh, JETZT… jetzt hatte ich zum ersten Mal vergessen, dass ich da die Nadel im Bauch hab“ (er hatte den Katheter bis zum Abend liegen lassen). Vor ein paar Tagen, nachdem er ein paar Tage im Krankenhaus bleiben musste und dort täglich Spritzen in den Bauch bekommen hat, folgte dann das Verständnis für die „Angst“, die falsche Stelle zu erwischen, weil er einige Stellen auch nach Tagen noch merkte.

Das Ganze verändert nun nicht die Tatsache, dass ich besser Katheter setzen kann, aber es hilft ein wenig, weil ich mich verstanden fühle. Auf dieser Grundlage sind Angebote wie „Soll ich den Katheter setzen?“ viel besser zu handhaben (obwohl ich sie nach wie vor nicht annehme…)

Wie ist das bei euch? Habt ihr ähnliches erlebt?

„Mein Diabetes-Moment 2015“ #DBW15

DBW-2015-Herbst-FBAuch in diesem Herbst gibt es nun wieder eine Diabetes-Blog-Woche – wie schön! Leider hatte ich im Vorfeld keine wirkliche Zeit, hier auf meinem (vernachlässigten) Blog einen Artikel oder ähnliches dazu einzustellen. Aber immerhin sitze ich nun hier und mache mir Gedanken zu den Themen.

Mein Diabetes-Moment in diesem Jahr?
Hmm, mal überlegen. Da gibt es einige typische Momente, die ich zurzeit zu bekämpfen versuche. Da wären zum Beispiel alle Momente, in denen ich es trotz Setzhilfe nicht schaffe, den Katheter in weniger als einer halben Stunde zu setzen (mit Verstand kann ich das nicht erklären). Die Dauer war Anfang des Jahres sicher auch noch kürzer und hat sich Schritt für Schritt ausgedehnt.  Diesbezüglich gab es dann vor kurzem einen guten Moment, ich habe den Rat meiner DiaBeraterin angenommen und nochmal auf Stahl umgestellt, der ist im Vergleich zu früher richtig reingeflutscht! *freu :-)Ich empfinde dies als ein Zeichen für das Auf und Ab, das der Diabetes einem bietet. Dies wird auch dadurch gezeigt, wie mein HbA1c verläuft. Seit 2013 habe ich ihn Schritt für Schritt von 8,5 runtergedrückt (und das eigentlich nur durch „mich mit dem Diabetes beschäftigen“). So lobte mich der Artz dann im ersten Quartal , weil ich auf 6,6 kam (ein schöner Wohlfühlwert, den ich auch  merken konnte). Das Problem ist das, was in dem Moment im Kopf passiert. „Läuft ja“ zu denken, führt unter Umständen dazu, dass man ich mich weniger kümmere, weil ja alles klappt (bescheuert oder?). Der nächste (!) HbA1c war dann auch direkt wieder 7,6 *grmpfgrummelknurrr Sowas doofes, also nochmal von vorne (fast). (Aktuell 7,1)

Aber DER Moment war wohl die neue Pumpe. Seit März trage ich die Accu Chek Insight. Bis auf ein zwei Punkte bin ich total zufrieden. Finde die Form super, vermisse überhaupt gar nicht das Stechen des LuerAnschlusses, mag die wertige Erscheinung und so weiter (ich habe bereits hier berichtet).

Combo vs. Insight

Accu-Chek Insight – erste Erfahrungen

Vor genau 4 Wochen habe ich die Accu-Chek Insight erhalten. Ein Probetragen gab es nicht, aber viel lesen und Gespräche mit der Diaberaterin und bei 2 Gelegenheiten mit Leuten von Accu-Chek (in Berlin und Bremen).  – An dieser Stelle noch ein Dank an die Accu-Chek Mitarbeiterin, die zu mir nach Hause kam, damit ich die neue Pumpe (nur 3 Wochen nach Rezeptausstellung) noch vor ihrem Urlaub samt Einweisung bekommen konnte. – Dafür, dass am Ende gar nicht so viel in meiner Tasche steckt, kam die Insight in einem doch beachtlichen Paket.
Das Paket

Was ist neu? Zunächst einmal die Dinge, die ich während der Einweisung erfahren konnte: Die Basalrate kann in 0,02er Schritten eingestellt werden. Es können 5 verschiedene Basalratenprofile gespeichert werden, das war vorher auch so, ABER nun können sie benannt werden. Es ist also nicht mehr nötig, sich zu merken, Profil 1 für Alltag, Profil 2 für Wochenende, Profil 3 für… Man gibt den Profilen einfach den entsprechenden Namen und hat wieder etwas mehr Speicherplatz für andere Infos im Kopf. Das gleiche gilt für temporäre Basalraten, auch diese können mit individuellen Namen abgespeichert werden. Zu den einzelnen Einträgen können nun immer Notizen hinzugefügt werden, der Diabetes Manager hat ja nun ein Touchdisplay, so dass das Einblenden einer Tastatur möglich ist. Außerdem können auch zwischendurch Notizen gespeichert werden, hier werden Möglichkeiten zum Anklicken bereitgestellt: Mahlzeit, Snack, Sport 1, Sport 2, Stress, Krankheit, Vor Periode, Benutzerdef. 1 – 3 (ob diese 3 umbenannt werden können, habe ich noch nicht herausgefunden). Eine Kleinigkeit, die ich schön finde: das Ampullenfach ist beleuchtet, drücke ich einen Knopf an der Pumpe, ist die Ampulle besser zu sehen.
Combo vs. Insight

Gewöhnungsbedürftig sind (natürlich) die neuen Töne. Hier wird nicht mehr simpel gepiept, sondern polyphon gedudelt (zumindest beim TG – ääh, „Diabetes Manager“). Das ist neu und mein Gehör gewöhnt sich langsam dran.

Das neue Design der Katheter (vorm Setzen) ist anders, im Allgemeinen nicht besonders, was ich aber hervorheben möchte ist, dass die Teflonnadel in der Packung eingeklappt ist und erst direkt vorm Setzen ausgeklappt wird. Die anschließend gezogene Metallnadel verschwindet wieder im Griff des Katheters, so dass keine Gefahr des „Pieksens“ für Kinder, Müllmänner oder andere Personen besteht. Außerdem sind dadurch die Verpackungen flacher:
Katheter alt und neu

Die Setzhilfe sieht auch anders aus, sie ist kompakter, liegt besser in der Hand, der Auslöseknopf ist an einer für mein Empfinden besseren Stelle und lässt sich leichter drücken/auslösen (was mein „Es-könnte-schmerzen-Angst-Hirn“ natürlich durchschaut *grmpf*). Bei diesem Knopf kann ich die Setzhilfe gut festhalten, und trotzdem mit dem Daumen auslösen, das ging vorher nicht. Hier 2 Vergleichsbilder:
Setzhilfe alt, neu 2 Setzhilfe alt, neu 1

Die neue Setzhilfe wird durch den hellblauen Knopf an der Unterseite entriegelt, wenn man die Setzhilfe auf die Haut aufsetzt.

Die abgerundete Form der Pumpe ist super, da der Katheteranschluss sich bei Hosentaschenträgern nicht mehr in die Leiste bohrt. (Ich denke, ihr wisst, was ich meine).

Accu-Chek liefert einen Tragerahmen mit 2 Clip-Varianten mit:
Tragerahmen

Einen mit Samt bezogenen und einen aus Kunststoff. Diese lassen sich jeweils längs oder quer an dem Rahmen befestigen:

2015-03-19 22.07.39 2015-03-19 22.07.21

 

 

 

 

 

 

Auf dem Statusbildschirm des Diabetes Managers sieht man übrigens in der oberen Hälfte den aktuellen Pumpenstatus: aktives BR-Profil, ggf. aktiver Bolus, Füllstand der Ampulle, sowie den Batteriestatus – dem ich nicht traue, nach 4 Wochen immernoch 100%? Das wäre ja zu schön um wahr zu sein. Gestern nun sprang sie um auf 95%. Immerhin ein Lebenszeichen. Die untere Hälfte zeigt den letzten Blutzuckerwert und die BE/KE-Menge (je nach Einstellung).
Pumpe und TG haben zusätzlich unterschiedliche Lautstärke-Modi: Normal, Vibration, Leise und Laut, so dass man je nach Situation schnell einstellen kann, ob die Geräte laut, leise oder nicht hörbar sein sollen. „Unwichtige“ Signaltöne können über Nacht abgeschaltet werden und ertönen dann erst am nächsten Morgen.

Es gibt auch extra Modi für Sehbehinderte und Gehörgeschädigte (steinigt mich bitte nicht, weil mir die „politisch korrekten“ Begriffe nicht einfallen), das wurde ja auch schon thematisiert. Ob diese nun das Gelbe vom Ei sind, vermag ich nicht zu sagen, aber es ist mindestens ein Anfang.

Für Erinnerungen wie „Infusionsset wechseln“ kann nun auch eine Uhrzeit eingestellt werden, zu der man z.B. einigermaßen sicher zu Hause ist.

Ich hatte vorher immer 80 cm Schlauch und fand das sehr praktisch. Jetzt gibt es statt dessen 70 oder 100 cm (ja, auch kürzer gibt’s, kommt aber für mich nicht in Frage). 70 war nicht lieferbar und daher habe ich jetzt festgestellt, dass 100 für mich eindeutig zu lang ist, wenn die Pumpe fällt, knallt sie auf den Boden, im Bett verhackstückt sie sich so tief in der Decke, dass ich sie nicht einfach „herausziehen“ kann. Das ist ungewohnt und daher freue ich mich schon jetzt auf die 70 cm.

Vorgefüllte Ampullen finde ich super, die halten bei mir 3 bis 4 Tage, es gibt keine Luftblasen mehr (wenn dann nur noch minikleine), der Tausch geht deutlich schneller (daher ist’s auch nicht so schlimm, dass ich häufiger wechseln muss).

Was mich beim TG ein wenig stört, ist die Akku-Anzeige, die ist nämlich nicht eindeutig. So lade ich das Gerät vermutlich viel zu oft. Außerdem ist es ein wenig langsamer als das Combo-TG, aber damit kann ich ganz gut leben.

Alles in allem bin ich sehr zufrieden. Ich finde die Pumpe schick, freue mich über die Rundungen und darüber, dass es NEU ist 😉

Wenn ihr Fragen zu etwas bestimmten habt, immer heraus damit!

Nadelangst…

Es ist ja unglaublich… nun habe ich seit bald 15 Jahren Diabetes (in ca. 2 Wochen). Da sollte man doch meinen, dass das mit dem Spritzen „mal eben“ gemacht ist. Oder auch mit dem Katheter setzen. Aber trotz Setzhilfe bekomme ich es nicht einmal hin, die geladene Hilfe aufzusetzen und den blöden Knopf zu drücken. Ich ziere mich, muss mich selbst überreden. Das Gefühl, das mich dabei beschleicht, grenzt an Angst. Warum auch immer… Ich versteh’s selbst nicht. Ohne das geht’s ja auch nicht. Und den Katheter tagelang liegen lassen schlägt sich auf die Werte nieder (besser gesagt auf die Werte RAUF!).

Anfangs war ich von der Setzhilfe restlos begeistert, da ging mir das auch „zügig“ von der Hand, allerdings hat das Teil dann etliche Male nicht ausgelöst und ich musste den Vorgang für einen Katheter mehrmals wiederholen – da war’s vorbei mit Vertrauen. Ich habe zwar jetzt eine neue, aber im Hinterkopf immernoch: „Hoffentlich löst sie aus“ oder: hoffentlich treffe ich nicht die falsche Stelle.
Teflonkatheter ohne Setzhilfe ginge bei mir gar nicht. Ich hab vorher bei den Stahlkathetern immer so um die 15 min gebraucht, bevor ich die 8 mm „versenkt“ habe (mm für mm…).

Geht euch das auch so? Das schlimmste daran ist aber ja, dass ich mich über mich selbst aufrege, weil ich es nicht hinbekomme. Aber ich kann auch nicht wirklich dagegen an – jedenfalls zurzeit. Und wenn der Katheter dann drin ist, hab ich immer ein „geht doch“ im Kopf… was ich dann auch wieder albern finde….

NACHTRAG: Hier gibt es einige Tips, mit den Nadeln umzugehen…

Neues von der Nadelfront

Oh weh, Tender Link, Flex Link, Rapid-D Link… Also ich hatte ja festgestellt, dass meine Rapid-D Link 8 mm irgendwie ersetzt werden sollten (um meinen armen geschundenen Bauch zu entlasten). Der TenderLink hat mich aufgrund seiner Länge doch etwas abgeschreckt. Außerdem gibt es zu dem Flex Link eine Setzhilfe. An die hätte ich mich früher wohl nie herangetraut, aber durch die Erfahrung mit dem Pod (der setzt ja die Nadel auch automatisch), habe ich gedacht, ich probiere das mal aus. Was soll ich sagen? Ich find’s super! Ich kann den Flex Link auch „am Rücken“ setzen, die Werte sind seit dem wieder besser, die Teflonnadel kürzer (6 mm) und die Setzhilfe habe ich auch direkt in mein Herz geschlossen. Warum habe ich das nicht schon eher mal ausprobiert? Ratzfatz ist das Dingen drin und ich muss mich nicht mehr quälen 🙂 Außerdem komme ich – wie schon gesagt – auch so an bislang ungenutzte Bereiche. Also nur Vorteile… bisher. Die Katheter habe ich übrigens auf der Diabetes Messe in Münster bekommen. Da gab es am Accu Chek-Stand  eine nette Dame, die mir drei Katheter zum Ausprobieren mitgegeben hat. Ich muss jetzt nur dran denken, die Schlauchlänge richtig zu bestellen. 60 cm sind eindeutig zu kurz. Ich habe immer 80 cm gehabt und komme mit 60 cm nicht so gut klar. Wie machen das die Leute nur, die noch kürzere Schläuche wählen? Ich kann mit 60 cm die Pumpe beim Umziehen nicht auf dem Bett ablegen, für den Gang zur Toilette ist mir das auch zu kurz. Aber ich bin auch eine, die immer eine Folie über dem Katheter trägt, damit der das Duschen und auch mal kurzes Zupfen überlebt. Da muss ich beim Flex Link dann übrigens noch ausprobieren. Wie macht ihr das so?