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Mitgefühl

Eine besondere Geste/Tat meines Mannes hat mich vor kurzem sehr gefreut. Nachdem wir einige „Stich dich doch einfach, das kann doch nicht so schwer sein“ – „Rede doch nicht über Dinge, die du noch nicht gemacht hast…“ – Wortwechsel hatten, hat er sich vor einiger Zeit tatsächlich selbst einen Katheter gesetzt. Mit Stechhilfe… und der Erkenntnis „Das hat schon was von sich selbst eine Pistole auf den Bauch zu setzen“, direkt gefolgt von „aber wirklich weh tut es ja nicht“ (ja, auch das stelle ich nach ewigem Hin und Her selbst immer wieder fest). Schmunzeln musste ich als dann einige Stunden später der erfreute Ausruf kam „Oh, JETZT… jetzt hatte ich zum ersten Mal vergessen, dass ich da die Nadel im Bauch hab“ (er hatte den Katheter bis zum Abend liegen lassen). Vor ein paar Tagen, nachdem er ein paar Tage im Krankenhaus bleiben musste und dort täglich Spritzen in den Bauch bekommen hat, folgte dann das Verständnis für die „Angst“, die falsche Stelle zu erwischen, weil er einige Stellen auch nach Tagen noch merkte.

Das Ganze verändert nun nicht die Tatsache, dass ich besser Katheter setzen kann, aber es hilft ein wenig, weil ich mich verstanden fühle. Auf dieser Grundlage sind Angebote wie „Soll ich den Katheter setzen?“ viel besser zu handhaben (obwohl ich sie nach wie vor nicht annehme…)

Wie ist das bei euch? Habt ihr ähnliches erlebt?

Doch nicht kleben

Nachdem ich ja „nur“ 2 Pods bekommen habe, um dieses System einmal auszuprobieren, habe ich mich (vorerst) dagegen entschieden. Ich habe Bedenken, weil ich zwar mein Testgerät immer einpacke und es sich zumindest im gleichen Haus befindet wie ich, aber ich habe es eben nicht immer in der Hosentasche. Der Pod ist schön zu tragen, aber um ihn zu bedienen benötigt man immer den PDM. Also habe ich den immer in der Hosentasche – oder aber zwar wohl Insulin dabei, aber abgeben kann ich es nicht. Ich weiß von mir, dass ich gerne den Bolus vergesse, wenn ich ihn nicht direkt abgebe, habe aber auch keine Lust, den im Vergleich zu meiner Pumpe deutlich größeren PDM immer in der Hosentasche zu haben. Zur Zeit jedenfalls nicht, denke ich… und dann eine „neue Pumpe“ (den Pod) für 4 Jahre zu beantragen (das ist doch der Zeitraum für den Krankenkassen sowas genehmigen, oder?), halte ich für keine gute Idee, eben weil ich mir nicht sicher bin.

Dennoch zieht der Pod weitere Kreise: Dadurch, dass ich ihn nicht am Bauch tragen musste, habe ich ihn fast auf den Rücken gesetzt (Bild siehe unten, ist leichter als eine Beschreibung). Mein Bauch ist seit 12 Jahren die „Area of choice“ und obwohl ich (mittlerweile) auch ziemlich an den seitlichen Bereich gehe, es keine deutlichen Verhärtungen direkt auf der Haut (ich habe da fiese Bilder von braunen Spritzstellen im Kopf) gibt und ich immer versuche zu fühlen, ob unter der Haut was gegen eine Stelle spricht, so scheint es doch so zu sein, dass das Insulin an meinem Bauch nicht so gut wirken kann, wie am Rücken (wo noch nie ein Katheter gesetzt war).

Omnipod am Rücken

Also folgt dem Probetragen die Suche nach einem geeigneten neuen Katheter. Der Plan ist zunächst zwei Dinge auszuprobieren: den AccuChek Rapid-D Link eine Nummer kürzer zu probieren (also 6 mm statt 8) und den AccuChek TenderLink (mit unglaublichen 13 mm und das mir, dem Nadelsetz-Fürchter der Nation). Das erste Mal TenderLink hat mich fast ne viertel Stunde gekostet, aber er lässt sich ganz angenehm tragen. Die Werte scheinen auch gut, aber der liegt auch erst seit Donnerstag Abend (also 1,5 Tage).

Erster Pod-Wechsel am dritten Tag

Nachdem ich ja am Freitag den Omnipod zum Probetragen bekommen habe, konnte ich das Wochenende nutzen, ohne Pumpe nur mit dem Pod, ohne volle Hosentasche durch die Weltgeschichte zu laufen. Wenn ich genau drüber nachdenke, ist Probetragen schon was merkwürdiges. Am besten läuft es wohl, wenn man die neue Pumpe nicht merkt, sie vergisst, sich höchstens wundert, dass die Werte besser sind als normal. Ich hatte tatsächlich das Gefühl, bessere Werte zu haben, allerdings kann ich das auf zwei Tatsachen schieben. Zum einen habe ich den Pod – natürlich – an eine Stelle gesetzt, an die ich eigentlich nicht rankomme (wenn die Möglichkeit schonmal besteht), so dass das Insulin (nach was-weiß-ich-wie-langer Zeit) ohne Einfluss von Verdickungen wirken konnte. Freitag hatte ich doch prompt den Zucker im Keller. Und Samstag früh auch… Die zweite Möglichkeit ist, dass ich mal wieder die überfälligen BR-Tests versucht habe (Samstag nachmittag und in der Nacht von gestern auf heute) und daher eben nicht rund um mich zu gefuttert habe 😉

Der Wechsel hat dank Unterlagen und Schritt für Schritt-Anleitung des PDMs wunderbar funktioniert. Wenn bis Donnerstag nichts weltbewegend schlimmes dazwischen kommt, bin ich eigentlich ziemlich gewillt, erneut einen Antrag auf eine neue Pumpe zu stellen. Zum Schluss noch ein Bild des guten Stücks.

Bald meine??
Bald meiner??