Ich bin ein wenig stolz auf mich… Bisher habe ich zu jedem Thema ein Buch gefunden. Diese Woche hätte es fast nicht geklappt, weil ich zunächst absolut keine Idee hatte. Aber wie ihr seht, entsteht doch noch ein Artikel zum Thema:
Bücher, deren (an sich sehr lesenswerter) Inhalt Euch so mitgenommen hat, das ihr aus emotionalen Gründen nicht weiterlesen konntet. (Das abgebrochene Buch.)
Zunächst reihe ich mich mal in die Reihe der „Durch-die-Geschichten-Quäler“, auch wenn ich selbst nicht genau verstehe, warum man sich selbst das antut. Aber naja… Ich hatte erstmal ein Buch im Kopf, dass ich damals (ich war ungefähr 14) abgebrochen habe, weil mir die Geschichte so gar nicht zusagte… Es ging vermutlich um politisches in Ägypten und mit 14 habe ich mich noch weniger dafür interessiert als heute (Asche auf mein Haupt, ich bin was das angeht wirklich nicht gut…). Aber das sind ja quasi keine emotionalen Gründe… Vermutlich vermeide auch ich „unbewusst“ 😉 Themen, mit denen ich nicht klar komme. Es gibt manche Szenen, die ich gelesen habe, die mich wirklich berührt und/oder mitgenommen haben, aber in der Regel waren sie lesbar und haben einen wichtigen Teil der Geschichte ausgemacht und gehörten somit einfach dazu…
Schlussendlich fiel mir dann noch eine Geschichte zu einem Buch ein, dass wir in der Schule lesen wollten. Unsere Englisch-LK-Lehrerin leitete es mit den Worten ein, dass es darum geht, dass ein Junge mit englischer Mutter und indischem Vater in einem Vorort von London aufwächst und davon träumt, diesem Leben zu entfliehen. Als sein Vater sich entschließt, zu seiner glamourösen Liebhaberin zu ziehen, bekommt der Junge die Gelegenheit, das aufregende Stadtleben zu entdecken. Ein weiterer Punkt, den unsere Lehrerin ansprach war der, dass es ein oder zwei Szenen gäbe, die sich mit Sex befassen, aber wir wären ja alt genug (mit 17 oder 18 ist man das ja wohl auch) und so schlimm seien die auch nicht. Also fingen wir an, The Buddha of Suburbia von Hanif Kureishi zu lesen.
Nun muss ich wohl ein wenig die Lehrerin (eine meiner liebsten) beschreiben. Sie war eine kleine, zierliche Person mit großem Herzen, Wortfindungsstörungen (die oft zur Erheiterung geführt haben, wenn ihr weder das deutsche noch das englische Wort eingefallen ist) und auch mit Humor. Zusätzlich würde ich sie als vornehm bezeichnen, so dass anrüchige Themen mit Räuspern und rot werden begleitet wurden. Was soll ich sagen, das Buch hatte sie wohl schon lange nicht mehr gelesen und die unangenehmen Stellen wurden von ihrem vornehmen Gemüt verdrängt. Nachdem die Geschichte nach ein paar Kapiteln dazu über ging, auf ungefähr jeder zweiten Seite von den sexuellen Erfahrungen des Jungen zu berichten, beschloss „Miss Shepherd“ das Buch sofort abzubrechen. Sie war zu oft beschämt und wollte wohl auch unsere jugendlichen Gemüter nicht weiter mit „sowas“ belasten. 🙂
Ich habe das Thema also quasi erfüllt, es waren nur nicht meine emotionalen Gründe, ein Buch abzubrechen. 😉
Schöne Geschichte. Die arme Lehrerin. 🙂
Wie fandest Du denn die Beschreibungen? Hilfreich? 😉
Besonders toll scheinen sie nicht gewesen zu sein. In meinem Kopf haben sie jedenfalls über die Jahre nicht überlebt 😉
Ich mag die Geschichte!
So wie Du sie beschrieben hast, kann ich mir Deine Lehrerin richtig schön vorstellen, und ihr Erröten auf jeder zweiten Seite sehe ich quasi vor mir. Herrlich!
😀
Das freut mich. Es ist auch eine schöne Erinnerung. Besonders weil ich die Lehrerin so mochte. 🙂
Schöne Geschichte und ich mag Deinen Schreibstil – Du schaffst es sehr bildlich zu schreiben,so das man es wirklich vor den Augen hat ;). Macht Spaß!
LG,Laura
Oh, vielen Dank! Das ist ein Kompliment, über das ich mich besonders freue! 🙂 Da das Schreiben bei mir ja doch ein wichtiges Element ist 😉