Dieses Thema wollte ich unbedingt mitmachen! Es ist eines, bei dem jeder mitmachen kann, weil es nicht möglich ist, kein Buch zu finden (Achtung: doppelte Verneinung 😉 ) Ich habe übrigens großen Respekt vor Aga80, der sich dieses Thema eigenhirnig ausgedacht hat (auch ich kopiere diesmal, das kann ja keiner abtippen):
Schließe die Augen und nimm irgendein Buch aus dem Regal.
Alternativ nimm einen Stift, Block und mindestens einen Würfel (6 Seitig)
Bestimme die Anzahl deiner Realböden (Doppelreihig zählt als je Reihe ein Boden) wenn du zu den Bibliophilen mit wenig Platz gehörst, jeder Karton im Keller oder Dachboden etc. zählt auch als ein Boden.
Würfle jetzt für jeden Boden 2 mal und notiere die Werte als Wert 1 und Wert 2.
Würfle je einmal für jeden Boden bei 1-2 streiche Wert 2 durch, bei 3-4 streiche Wert 1 Durch, bei 5-6 lasse beide stehen.
Addiere nun alle Werte, die nicht durchgestrichen wurden .
Nimm den Würfel nochmals, bei ungeraden Zahlen zähle die Bücher ab dem ersten Boden,bei geradem rückwärts ab dem letzten Boden.
Das letzte mal würfeln bestimmt, wie viele Böden du noch überspringen darfst/musst, bevor das Zählen beginnt (Zählweise der Böden, wie bei den Büchern) .
Ich habe mich für die Würfelei entschieden, weil meine Bücher ziemlich verteilt stehen… ein Regal im Wohnzimmer, eines im Schlafzimmer, ein Boden im Arbeitszimmer… Da wäre bei „Blindziehen“ so oder so eine „Vorauswahl“ getroffen worden und das wollte ich nicht! Würfel-Rechen-Liste und Ergebnis-Buch hängen als Photo hinten dran (Ich weiß, dass man mittlerweile Foto schreibt, aber ich mag das Ph lieber…). Aber nun zum Buch:
Echo der Hoffnung von Diana Gabaldon: Der siebte und bislang letzte Teil der recht bekannten (?) Highland-Saga. Was soll ich sagen, ich liebe sie!!! Also die Saga… Der achte scheint in Planung zu sein, lässt aber auf sich warten. Da ich neue Teile immer so schnell wie geht haben muss, habe ich die ersten vier als Taschenbuch und die anderen drei als Hardcover.
Äh,… ach so… ihr wollt bestimmt erstmal wissen worum es geht. Aaaalso: Die Geschichte beginnt in „Feuer und Stein“ mit Claire Beauchamp Randall und ihrem Mann Frank. Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg (1945), in dem sie als Krankenschwester an der Front gearbeitet hat, machen die beiden zweite Flitterwochen in den schottischen Highlands. Neben Recherchen, die Frank über seine Familienabstammung anstellt, zieht die dort vertretene Mystik die beiden in ihren Bann, so dass sie eines Abends heimlich einer Gruppe von Frauen zu einem Steinkreis folgen, um ein Hexenritual zu beobachten. Heimlich, da die Frauen keinerlei Interesse haben, Zuschauer zu belustigen. Während des Tanzes entdeckt Claire an einem der Steine eine Blume, die sie noch nie gesehen hat. Daher beschließt sie, am nächsten Tag nochmal hinzugehen, um sich die Blüte genau anzusehen. Die Kraft der Steine lässt sie ohnmächtig werden und als sie wieder erwacht, befindet sie sich im 18ten Jahrhundert, sie gerät in Kampfgeschehen, wird kritisch beäugt, aufgrund ihrer leichten Kleidung (ein dünnes buntes Sommerkleid war zu der Zeit wohl noch nicht angesagt), die Engländer glauben sie sei eine schottische Spionin, die Schotten (Rebellen) denken, sie sei eine englische Spionin, Claire weiß gar nicht so genau, was eigentlich los ist und versucht, ihr Geschichtsgedächtnis zu erwecken … große Verwirrung eben. Die Zeitreise durch die Steine ist eine sehr mitnehmende Angelegenheit und daher macht sie es erstmal nicht sofort rückgängig, sondern lässt sich erstmal von einer Gruppe Schotten „mitnehmen“. Claire versucht, sich so gut es geht in der Zeit zurecht zu finden. Lernt Jamie kennen und lieben. Und bleibt im alten, rauhen Schottland. Wenn es stimmt, dass die Geschichte gut recherchiert ist, lernt man einiges über damalige Clans, über die Auseinandersetzungen zwischen den Engländern und den Schotten, wie es damals in der Medizin zuging, wie das mit dem Auswandern lief etc. Es ist natürlich eine Liebesgeschichte, aber ich empfinde sie als nicht zu schmalzig. Sicher beteuern sie sich ihre Liebe und es gibt auch erotische Szenen, aber die „Liebhabeschmusemomente“ folgen meist auf beängstigende, bedrohende Situationen. Jamie ist ein Rebell, landet im Gefängnis, wird dort von einem Hauptmann auf’s übelste misshandelt, verliert fast eine Hand, während Claire mit Hilfe der Clangenossen versucht, ihn zu retten (nur um ein Beispiel zu nennen). Aber auch Claire hat es nicht immer einfach, aufgrund ihres medizinischen Wissens wird sie (natürlich) für eine Hexe gehalten, was auch nicht gerade witzig ist.
Die Geschichte ist großartig, find ich. Das Leben im 18ten Jahrhundert wird interessant dargestellt, dazu die Schwierigkeiten einer Umgewöhnung. Was man mit dem Geschichtswissen eines Menschen anfangen kann, der erst 200 Jahre später geboren worden ist (… oder eben nicht damit anfangen kann). Sehr interessant und gut geschrieben (vllt. auch nur gut übersetzt, das weiß ich nicht). Die Reihe lohnt sich auf jeden Fall. Sie führte dazu, dass ich andere Bücher erstmal nicht lesen konnte, weil mir der Schreibstil und die Geschichte nicht gefallen haben. Eventuell hab ich bei den ersten Büchern danach auch daneben gegriffen… Es endete jedenfalls mit einem Besuch in der Buchhandlung und der Aussage: „Ich habe ein Buchproblem.“ (Von dem ich mit dem ersten Buch der „Das Schwert der Wahrheit“-Reihe nach Hause kam, also Mission erfolgreich 🙂 )
Die Bücher der Reihe in chronologischer Reihenfolge:
Feuer und Stein
Die geliehene Zeit
Ferne Ufer
Der Ruf der Trommel
Das flammende Kreuz
Ein Hauch von Schnee und Asche
Echo der Hoffnung
Das erste hat ungefähr 780 Seiten, die weiteren bekommen jeweils 100 mehr (so in etwa) bei dem dritten oder vierten Band habe ich mich ein wenig gequält, weil die beiden dort versuchen, die Geschichte zu beeinflussen und es ziemlich politisch-strategisch wird (ein Prinz soll davon abgehalten werden, irgendwelche Bündnisse mit sonstwem einzugehen – fand ich nicht so spannend).
So, bevor ich mich jetzt noch um Kopf und Kragen schreibe, hör ich jetzt auf und sage: Lesen, lesen, lesen!!!
Ich bin wirklich überrascht, dass doch einige diese komplizierte Regel befolgt haben. 🙂 Ja, da hat sich aga richtig was einfallen lassen.
Das Buch setze ich mal auf meine Wunschliste. Ich mag es ja, wenn Bücher richtig „fette Schwarten“ sind, natürlich nur, wenn der Inhalt fesselnd ist, aber das ist hier ja anscheinend der Fall.
Ich muss gestehen, dass ich Agas Anweisungen erst vier oder fünf Mal lesen musste, dann aber festgestellt habe, dass es nicht sooo schwierig ist, wenn man die Schritte einzeln nachvollzieht…
Mich hat besonders das erste Buch gepackt. Ich habe, glaub ich, nie weniger als 90 Seiten am Stück gelesen… Zum Vergleich: zurzeit schaff ich abends immer so um die 30 bevor ich einschlaf.