52 Bücher, Woche 16

Ein besonders schönes Thema, das das Fellmonsterchen da vorschlägt, wo ich doch nur gelegentlich und in letzter Zeit sowieso eher selten Weiberkram lese:

Romantisches Zeuchs!

Zunächst muss ich dann erstmal den Begriff „romantisch“ für mich definieren. Muss es denn eine Liebesgeschichte sein? Kann denn auch eine ruhige, liebevoll erzählte Geschichte über wasweißich als romantisch betitelt werden? (Schließlich gibt es ja auch romantische Städtchen) Oder sind gar alte, traditionelle Geschichten in irgendeiner Weise „romantisch“? Da ich kein Buch habe, das für mich eine typische Liebesgeschichte darstellt und das ich gleichzeitig auch noch vorstellen möchte, musste ich auch hier wieder etwas länger suchen. Heute fiel dann plötzlich mein Blick auf drei „Bücher“. Es sind keine Bücher im eigentlichen Sinn, es sind vielmehr Begleit“hefte“ zu CDs. Aber auch von Heften kann keine Rede sein, denn sie sind gebunden und haben etwa die Größe von Schallplattenhüllen. Sie enthalten schöne Aquarelle, die die Geschichten untermalen. Es handelt sich dabei um

Tabaluga von Peter Maffay: Es gibt davon mehrere „Folgen“. Die bekannteste ist wohl „Tabaluga und Lilli“. Arktos, der Herr des ewigen Eises (und ein eher unangenehmer Zeitgenosse), fühlt sich sehr einsam und schafft sich daher eine Tochter aus Eis. Angelockt von klopfenden, klingenden Geräuschen, fliegt Tabaluga in Arktos‘ Reich, obwohl sein Vater ihm verboten hat, über das Gebirge hinauszufliegen. Tabaluga schleicht sich an, um zu erfahren, was Arktos da treibt. Als er das Mädchen erblickt, ist er wie hypnotisiert, weil sie so schön ist und ihn direkt anzuschauen scheint. Er stößt einen Feuerstrahl in die kalte Nachtluft, wodurch Arktos ihn entdeckt und droht, ihn umzubringen. Tabaluga flieht, versucht aber anschließend, Lilli wiederzusehen.
In den Geschichten von Tabaluga geht es um das Erwachsenwerden, herauszufinden, was richtig und falsch ist und zu entdecken, wer man selbst ist. Es sind Märchen für Erwachsene und Kinder, natürlich wird viel gesungen, so dass man vielleicht eher von einem Musical sprechen kann. In einer der anderen Geschichten („Tabaluga und die Reise zur Vernunft“) geht es darum, dass Tabalugas Vater – Tyrion – stirbt. Eine sehr traurige Stelle, die mir aber durch eines sehr gefallen hat: Die Beschreibung des Todes, er ist ein lustiger Geselle, mit einem Zylinder aus lebenden Schmetterlingen (in einigen Kulturen das Symbol der Unsterblichkeit) und mit Schnabelschuhen, aus deren Spitzen Glockenblumen wachsen. Mir gefällt diese Beschreibung, weil sie etwas positives beinhaltet.
Die Geschichten haben fröhliche, traurige und zum Nachdenken anregende Aspekte und sind ideal für besinnliche Stunden. Vielleicht liegt darin für mich die Romantik…