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Accu-Chek Insight – erste Erfahrungen

Vor genau 4 Wochen habe ich die Accu-Chek Insight erhalten. Ein Probetragen gab es nicht, aber viel lesen und Gespräche mit der Diaberaterin und bei 2 Gelegenheiten mit Leuten von Accu-Chek (in Berlin und Bremen).  – An dieser Stelle noch ein Dank an die Accu-Chek Mitarbeiterin, die zu mir nach Hause kam, damit ich die neue Pumpe (nur 3 Wochen nach Rezeptausstellung) noch vor ihrem Urlaub samt Einweisung bekommen konnte. – Dafür, dass am Ende gar nicht so viel in meiner Tasche steckt, kam die Insight in einem doch beachtlichen Paket.
Das Paket

Was ist neu? Zunächst einmal die Dinge, die ich während der Einweisung erfahren konnte: Die Basalrate kann in 0,02er Schritten eingestellt werden. Es können 5 verschiedene Basalratenprofile gespeichert werden, das war vorher auch so, ABER nun können sie benannt werden. Es ist also nicht mehr nötig, sich zu merken, Profil 1 für Alltag, Profil 2 für Wochenende, Profil 3 für… Man gibt den Profilen einfach den entsprechenden Namen und hat wieder etwas mehr Speicherplatz für andere Infos im Kopf. Das gleiche gilt für temporäre Basalraten, auch diese können mit individuellen Namen abgespeichert werden. Zu den einzelnen Einträgen können nun immer Notizen hinzugefügt werden, der Diabetes Manager hat ja nun ein Touchdisplay, so dass das Einblenden einer Tastatur möglich ist. Außerdem können auch zwischendurch Notizen gespeichert werden, hier werden Möglichkeiten zum Anklicken bereitgestellt: Mahlzeit, Snack, Sport 1, Sport 2, Stress, Krankheit, Vor Periode, Benutzerdef. 1 – 3 (ob diese 3 umbenannt werden können, habe ich noch nicht herausgefunden). Eine Kleinigkeit, die ich schön finde: das Ampullenfach ist beleuchtet, drücke ich einen Knopf an der Pumpe, ist die Ampulle besser zu sehen.
Combo vs. Insight

Gewöhnungsbedürftig sind (natürlich) die neuen Töne. Hier wird nicht mehr simpel gepiept, sondern polyphon gedudelt (zumindest beim TG – ääh, „Diabetes Manager“). Das ist neu und mein Gehör gewöhnt sich langsam dran.

Das neue Design der Katheter (vorm Setzen) ist anders, im Allgemeinen nicht besonders, was ich aber hervorheben möchte ist, dass die Teflonnadel in der Packung eingeklappt ist und erst direkt vorm Setzen ausgeklappt wird. Die anschließend gezogene Metallnadel verschwindet wieder im Griff des Katheters, so dass keine Gefahr des „Pieksens“ für Kinder, Müllmänner oder andere Personen besteht. Außerdem sind dadurch die Verpackungen flacher:
Katheter alt und neu

Die Setzhilfe sieht auch anders aus, sie ist kompakter, liegt besser in der Hand, der Auslöseknopf ist an einer für mein Empfinden besseren Stelle und lässt sich leichter drücken/auslösen (was mein „Es-könnte-schmerzen-Angst-Hirn“ natürlich durchschaut *grmpf*). Bei diesem Knopf kann ich die Setzhilfe gut festhalten, und trotzdem mit dem Daumen auslösen, das ging vorher nicht. Hier 2 Vergleichsbilder:
Setzhilfe alt, neu 2 Setzhilfe alt, neu 1

Die neue Setzhilfe wird durch den hellblauen Knopf an der Unterseite entriegelt, wenn man die Setzhilfe auf die Haut aufsetzt.

Die abgerundete Form der Pumpe ist super, da der Katheteranschluss sich bei Hosentaschenträgern nicht mehr in die Leiste bohrt. (Ich denke, ihr wisst, was ich meine).

Accu-Chek liefert einen Tragerahmen mit 2 Clip-Varianten mit:
Tragerahmen

Einen mit Samt bezogenen und einen aus Kunststoff. Diese lassen sich jeweils längs oder quer an dem Rahmen befestigen:

2015-03-19 22.07.39 2015-03-19 22.07.21

 

 

 

 

 

 

Auf dem Statusbildschirm des Diabetes Managers sieht man übrigens in der oberen Hälfte den aktuellen Pumpenstatus: aktives BR-Profil, ggf. aktiver Bolus, Füllstand der Ampulle, sowie den Batteriestatus – dem ich nicht traue, nach 4 Wochen immernoch 100%? Das wäre ja zu schön um wahr zu sein. Gestern nun sprang sie um auf 95%. Immerhin ein Lebenszeichen. Die untere Hälfte zeigt den letzten Blutzuckerwert und die BE/KE-Menge (je nach Einstellung).
Pumpe und TG haben zusätzlich unterschiedliche Lautstärke-Modi: Normal, Vibration, Leise und Laut, so dass man je nach Situation schnell einstellen kann, ob die Geräte laut, leise oder nicht hörbar sein sollen. „Unwichtige“ Signaltöne können über Nacht abgeschaltet werden und ertönen dann erst am nächsten Morgen.

Es gibt auch extra Modi für Sehbehinderte und Gehörgeschädigte (steinigt mich bitte nicht, weil mir die „politisch korrekten“ Begriffe nicht einfallen), das wurde ja auch schon thematisiert. Ob diese nun das Gelbe vom Ei sind, vermag ich nicht zu sagen, aber es ist mindestens ein Anfang.

Für Erinnerungen wie „Infusionsset wechseln“ kann nun auch eine Uhrzeit eingestellt werden, zu der man z.B. einigermaßen sicher zu Hause ist.

Ich hatte vorher immer 80 cm Schlauch und fand das sehr praktisch. Jetzt gibt es statt dessen 70 oder 100 cm (ja, auch kürzer gibt’s, kommt aber für mich nicht in Frage). 70 war nicht lieferbar und daher habe ich jetzt festgestellt, dass 100 für mich eindeutig zu lang ist, wenn die Pumpe fällt, knallt sie auf den Boden, im Bett verhackstückt sie sich so tief in der Decke, dass ich sie nicht einfach „herausziehen“ kann. Das ist ungewohnt und daher freue ich mich schon jetzt auf die 70 cm.

Vorgefüllte Ampullen finde ich super, die halten bei mir 3 bis 4 Tage, es gibt keine Luftblasen mehr (wenn dann nur noch minikleine), der Tausch geht deutlich schneller (daher ist’s auch nicht so schlimm, dass ich häufiger wechseln muss).

Was mich beim TG ein wenig stört, ist die Akku-Anzeige, die ist nämlich nicht eindeutig. So lade ich das Gerät vermutlich viel zu oft. Außerdem ist es ein wenig langsamer als das Combo-TG, aber damit kann ich ganz gut leben.

Alles in allem bin ich sehr zufrieden. Ich finde die Pumpe schick, freue mich über die Rundungen und darüber, dass es NEU ist 😉

Wenn ihr Fragen zu etwas bestimmten habt, immer heraus damit!

Apothekengespräche

Ich muss das mal erzählen. Gar nicht, um irgendwen schlecht zu machen, sondern einfach, weil ich anschließend schmunzeln musste. Über mich, die Situation und meine Gedanken dazu.

In Vorbereitung auf Donnerstag Abend, also meine Einführung in die Accu-Chek Insight (ab dann meine neue), habe ich heute ein Rezept für die neuen Novorapid Pumpcarts aus der Praxis geholt und in meine Stammapotheke getragen. Folgendes Gespräch ergab sich nach einer kurzen Suche im Computer:

A(pothekerin): „Oh, das haben wir gar nicht da“
I(ch): „Kein Problem, das hatte ich schon vermutet“
A: „Wollen Sie das Rezept dann wieder mitnehmen und es in Otterndorf versuchen?“ (Weil ich in Cuxhaven zur Apotheke gehe, wo ich auch arbeite)
I: „Nein, da haben sie das sicher auch noch nicht“
A: „Sind Sie denn morgen wieder hier?“
I: „Ja, ich arbeite hier in Cux“
… kurzes klicken am PC
A: „Vor 30 Tagen, haben Sie aber noch ein anderes Insulin bekommen“
I: „Ja, ich bekomme eine neue Pumpe“
A: „Ah,… und wie läuft’s?“
I: „…??… Ähm, ich bekomme die ja erst am Donnerstag“ (hier Gedankenwechsel meinerseits, s. unten)
A: „Ach so, hatten Sie nicht vorher Pen oder Spritze?“
I: „:-) Nein, ich trage bereits seit 13 Jahren Pumpe,  das läuft gut und ist eine Erleichterung.“

Wie gesagt, ich will niemanden schlecht machen. Und mir ist selbst zwischen diesen Sätzen aufgefallen, dass ich gedacht habe „Was will die denn jetzt?“ Und dann ist mir klar geworden, dass sie einfach ein nettes Gespräch führen und Interesse zeigen wollte.